Lichtblicke November 2016
Gerade im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen gibt es Zeiten (Schübe), in denen einfache Erledigungen des alltäglichen Lebens schwer fallen oder phasenweise nicht mehr möglich sind. Das, was vorher selbstverständlich war - oder für andere selbstverständlich ist, wird plötzlich zu etwas Besonderem: Auto fahren, lesen, Besorgungen machen, arbeiten gehen, alleine sein, Freunde besuchen, den Haushalt führen, Lärm ertragen, spazieren gehen, sich um die Kinder kümmern, unter Menschen sein - Ihr Körper und Ihre Seele signalisieren Ihnen, dass Sie Energie für neue Prozesse benötigen.*
Denken Sie in diesen Zeiten daran, dass viele dieser Fähigkeiten nur vorübergehend nicht erreichbar sind und wieder zurück kommen können. Manche verloren geglaubte Fähigkeit kann auch in anderer Form ersetzt werden. So kann durch den Verlust eines Hobbys (wie Tanzen) eines neues enstehen (zum Beispiel Singen). Wo etwas weg fällt, entsteht auch Raum für Neues. Vergegenwärtigen Sie sich, dass auch dieser Prozess einen Sinn haben wird:
Stillstände zeigen sich gerne vor einer Veränderung und Weiterentwicklung. Der Körper sammelt Energien, um den neuen Entwicklungsschritt einleiten zu können. Unterstützen Sie ihn darin, indem Sie Körper, Geist und Seele mit allem, was Ihnen gut tut, versorgen.
Neue Erkenntnisse und Erfahrungen, aber auch das Aufgeben alter Denk - und Verhaltensmuster, führen zu einer Veränderung innerer Strukturen. Diese Veränderung muss nicht bewusst sein. Körper, Geist und Seele leiten diese Phase der Neuordnung von selber ein.
Rückschritte zeigen sich oft nach körperlichen oder seelischen Überforderungen. Schenken Sie sich die nötige Zeit und Ruhe, die Sie zur Erholung benötigen. Gehen Sie besonders achtsam mit sich um und füllen Sie Ihre Kraftreserven, so gut es Ihnen möglich ist, wieder auf.
Manchmal vereinen sich in Rückschritten auch alle drei Phasen auf einmal - nämlich dann, wenn eine neue, schwer zu verarbeitende Erkenntnis gemacht wurde. Akzeptieren Sie, dass die Verarbeitung Zeit braucht und seien Sie zugleich sicher, dass Sie dies in Ihrer inneren Entwicklung einen guten Schritt nach vorne bringen wird.
Es ist wichtig, sich das Gute vor Augen zu halten. Versuchen Sie, Ihrem Körper und Ihrer Seele für die klaren Signale zu danken, und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Bereiche, die Ihnen derzeit möglich sind. Denken Sie darüber nach, was Sie können! Denken Sie dabei auch an Kleinigkeiten, wie riechen, schmecken, essen. Wenn Ihnen dies zu banal erscheint, überlegen Sie kurz, wie es wäre, dies nicht zu können. Sie werden sofort den großen Wert Ihres Könnens wahrnehmen. Denn nichts ist "normal". Alles ist ein Geschenk.
Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich in einer besonderen Situation befinden: Sie werden stark gefordert, und sind dabei, sich innerlich weiter zu entwickeln. Dies ist eine große Aufgabe, die Geduld, Kraft und Zeit erfordert. Gestehen Sie sich kleine Schritte zu. Schenken Sie sich die nötige Zeit, um sich auf das veränderte Tempo von Körper, Geist und Seele einzustellen und haben Sie Geduld mit sich. Bleiben Sie mit Ihren Gedanken in der Gegenwart und schauen Sie, was Ihnen heute möglich ist. Nutzen Sie dabei die Sicherheit, die sich aus kleinen Schritten ergibt. Wer große Schritte macht, kann auch größere Rückschläge erleiden. Stärken Sie Ihre Zuversicht, indem Sie Ihren Blick auf die kleinen Erfolge richten. Sie sind gut, so wie Sie sind!
Wenn die Wellen über mir zusammen schlagen, tauche ich tiefer, um nach Perlen zu suchen.
- Mascha Kaleko
Am Donnerstag, den 24. November 2016, halte ich einen interaktiven Vortrag zum Thema "Chronische Erkrankungen", im Haus des Gastes (Lage-Hörste), 19:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhr. Hier geht es direkt zum Veranstalter mit allen Informationen: VHS Lippe-West-Chronische Erkrankungen
Krankheit und Tod gehören zum Leben. Auch Kinder beschäftigen sich mit dem Thema Tod und der damit verbundenen Trauer. Wichtig ist, dass sie dabei Unterstützung bekommen. Wenn Oma und Opa plötzlich weg sind
*Quellenverweis: Wanda Damann, "Was mir guttut, wenn's mir schlecht geht", Kreuz Verlag
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