So entdecken Sie neue Handlungsspielräume

Den Blick auf das Machbare lenken

Ob im beruflichen Coaching, bei chronischen Erkrankungen oder privaten Krisen: Immer stellt sich die Frage nach den Handlungsspielräumen. Und in der Regel haben die Klienten nach kurzer Zeit erkannt, dass Sie sehr viel mehr in der Hand haben, als Sie bisher glaubten. So manche Begrenzung haben wir uns nämlich in unserem eigenen Kopf selbst erschaffen. 

 

Wie es machbar ist - wenn auch mit hohem Aufwand - die eigenen Ketten nicht mehr als solche wahrzunehmen, sondern um sie herum zu denken, zeigt folgende außergewöhnliche Geschichte, die ich bei Katharina Maehrlein gefunden habe:

Schmetterling und Taucherglocke

1995 erkrankte der ehemalige Chefredakteur der Pariser Frauenzeitschrift "Elle" an einer sehr seltenen Krankheit, dem Locked-In-Syndrom. Seitdem kann er weder essen, sprechen noch sich bewegen. Das einzige, was noch geht: Er kann mit seinem linken Augenlid blinzeln. Dass die Welt dennoch von seinen Gedanken erfährt, liegt daran, dass der Mann seine Erfahrungen mit fast unglaublicher Willenskraft in einem Buch festgehalten hat. Wie verfasst man ein Buch, wenn man, so Baubys Beschreibung seines Zustandes, " bei völligem Bewusstsein auf ein Quallendasein herabgemindert ist? Unmöglich? Nicht, wenn man noch blinzeln kann.

 

Das "Diktat" war extrem mühsam: Für jeden einzelnen Buchstaben, den der Patient zu Papier bringen wollte, musste seine Logopädin das Alphabet aufsagen. Wenn sie an der richtigen Stelle angelangt war, schickte ihr der Kranke ein Augenblinzeln, und sie schrieb den entsprechenden Buchstaben auf. Ungefähr 180.000-mal wiederholte sich diese Prozedur über Monate, bis das weltweit einzig geblinzelte Buch endlich fertig war. Baubys Memoiren "Schmetterling und Taucherglocke" sind voller Lebensfreude, Poesie und philosophischer Einsichten. Der Autor verstarb 1997 wenige Tage nach der Veröffentlichung seines Buches.

 

Bauby hatte nur einen winzigen Handlungsspielraum, aber den hat er optimal genutzt. Sein Fokus war offensichtlich auch nicht auf das gerichtet gewesen, was ihm nicht möglich war, sondern auf das, was er noch tun konnte: blinzeln. Und er hatte eine Lösung gefunden, was er mit diesem minimalen Handlungsspielraum anfangen kann: diktieren.

Selbstreflexion

Wie ist das bei mir? Worauf fokussieren ich meine Aufmerksamkeit? Auf das, was  ich habe oder auf das, was mir fehlt? Befürchte ich auch manchmal, es gäbe keine Lösung für mein Problem? Sehe ich mich eher als Opfer der Umstände oder erlebe ich mich als der Gestalter meines Lebens?

 

Love it - Change it - or leave it!

 

Pixabay - Kostenlose Bilder

Nach dieser englischen Lebensweisheit haben Sie drei Möglichkeiten, mit einer Situation umzugehen:

 

Sie lernen, die Situation zu lieben - machen also das Beste daraus.

Sie ändern etwas an der Situation - richten Ihren Blick auf das Machbare.

Sie verlassen die Situation - beginnen also etwas Neues.

 

Wenn Sie die Situation nicht verlassen können, dann bleibt die Option, sie zu verändern. Wenn Veränderungen im Außen nicht möglich sind, dann bleibt die Veränderung im Inneren - der eigenen Einstellung nämlich: Welche Bedeutung gebe ich der Sache? Welchen Fokus wähle ich? Und welchen Schritt will ich als nächstes tun, auch wenn er noch so klein ist. 

Marion Lampert-Gruber

Schwalbenweg 9

32760 Detmold

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